Straßenmeistereien des Landkreises Rastatt auf Wintermodus
Väterchen Frost sorgt dieser
Tage für rote Ohren, vereiste Windschutzscheiben und festgefrorene Nässe und in
den Höhenlagen auch bereits für Schneefall. Der Landkreis Rastatt ist für den
Winterdienst bestens gerüstet. Rund 550 Kilometer an Bundes-, Landes- und
Kreisstraßen müssen "im Ernstfall" von den Straßenmeistereien geräumt und
gestreut werden.
Die Vorbereitungen für Eis und
Schnee sind getroffen, Material und Geräte gewartet und die Dienstpläne der
Mitarbeiter auf "Wintermodus" gestellt. 22 Mitarbeiter teilen sich in den
Straßenmeistereien Bühl und Gernsbach den Früh- und Spätdienst. Hinzu kommen
die beiden Einsatzleiter sowie bei Bedarf auch zwei Mechaniker. Bereits um drei
Uhr in der Früh inspizieren die Winterdienstmelder bestimmte Streckenabschnitte.
Im Blickpunkt stehen dabei alle Hauptverkehrsadern und insbesondere die Brücken
im Landkreis, die von überfrierender Nässe zuerst betroffen sind. Bei Bedarf
rücken die Straßenmeistereien mit allen acht Winterdienstfahrzeugen aus, damit
der Berufsverkehr in den Morgenstunden ohne größere Probleme vorankommt.
Verstärkt wird das Team durch weitere fünf Fahrzeuge von Fremdfirmen. Zusätzlich
unterstützt das Straßenbauamt nach besten Kräften auch die Städte und Gemeinden
im Landkreis bei der Räumung ihrer Ortsdurchfahrten.
Im Kreisgebiet kommt seit einigen
Jahren die Feuchtsalztechnik zur Anwendung. "Nach den milden Wintern der
Vorjahre blieben die Silos und Tanks noch gut gefüllt", freut sich Thomas Marx,
der Leiter des Straßenbauamtes im Landratsamt, auch im Hinblick auf das
Winterbudget. Für die kalte Jahreszeit stehen rund 2.500 Tonnen Streusalz sowie
120.000 Liter Solelösung zur Verfügung.
In den Straßenmeistereien in Bühl
und Gernsbach sind jeweils rund 800 Tonnen Salz vorrätig. Rund 400 Tonnen
befinden sich zudem im Stützpunkt Herrenwies und weitere 450 Tonnen lagern in
den Salzsilos beim Landschaftspflegebetrieb in Rastatt-Niederbühl. Der Einsatz
von Feuchtsalz ist zwischenzeitlich bei fast jeder winterlichen
Beeinträchtigung gängige Praxis. Vorzugsweise laut Marx jedoch in der Rheinebene.
"Grundsätzlich überall dort, wo Reifglätte und überfrierende Nässe öfter vorkommen,
denn dann ist die Technik durch die schnelle und sofortige Tauwirkung äußerst effektiv."
In der Regel wird das Feuchtsalz im Verhältnis von sieben zu drei nach Gewicht
zwischen Trockensalz und Salzlösung ausgebracht.
Wie die Pressestelle des
Landratsamtes weiter mitteilt, kommt das Feuchtsalz bei entsprechenden Wetterprognosen
auch vorbeugend zur Anwendung, damit erst gar keine Glätte entsteht. Bei
Neuschnee wird es hingegen oft nur während der ersten Einsatzfahrt ausgebracht,
um die Strecken räumfähig zu halten. Bei heftigem Schneefall, insbesondere in
den Höhenlagen, bleibt daher weiterhin das Räumschild erste Wahl.
Rund 250.000 Euro hat der Landkreis
in die Feuchtsalztechnik investiert. In den vergangenen Jahren wurden die beiden
Straßenmeistereien sowie der Winterstützpunkt in Niederbühl mit jeweils einem Solelagertank
mit einer Lagerkapazität von 40.000 Litern zur Einlagerung von
Calciumchlorid-Sole ausgestattet. Zusätzlich wird in die Beschaffung von
Feuchtsalz-Streuautomaten investiert. Nahezu alle Fahrzeuge sind inzwischen
entsprechend versehen. Beide Straßenmeistereien verfügen jeweils über drei
Unimogs und einen Lkw, einsetzbar mit einem Feuchtsalz-Streuautomaten und
Schneepflug. Die Unimogs dienen darüber hinaus mit einer Vorbauschneefräse auch
als Großräumgeräte, die bei andauerndem Schneefall unverzichtbar sind.