BUND Südhardt
Heizen mit Holz
Heizen mit Holz gilt gemeinhin als nachhaltig und klimaneutral. Die
Realität sieht jedoch weniger rosig aus: Bedienungsfehler, veraltete
Ofentechnik und realitätsferne Zulassungskriterien stellen die
Umweltfreundlichkeit infrage.
In jedem vierten Haushalt steht heute ein holzbefeuerter Ofen. Die
knisternden Flammen am offenen Kamin, hinter einer dekorativen Glasscheibe oder
im alten Kachelofen verströmen eine Atmosphäre archaischer Behaglichkeit und
zeugen darüber hinaus von der Naturverbundenheit. Zumal Holz ein ökologisch
unbedenklicher Brennstoff ist, der nach wächst und klimaneutral verbrennt. So
denkt der Laie und heizt ein, bis der Kamin glüht.
Doch so einfach ist es nicht. Der Rauch eines Holzfeuers enthält große
Mengen an Feinstaub und Stickoxiden sowie Produkte unvollständiger Verbrennung
wie PAK oder Kohlenmonoxid. Die Mengen gesundheitsschädlichen Feinstaubs aus
Holzfeuerungen überstiegen mittlerweile sogar die aus den Abgasen des
Straßenverkehrs. Besonders viel Schadstoffe blasen Alt-Öfen in die Luft. In den
letzten Jahren hat die Verbrennungstechnik in Kaminöfen einen Sprung nach vorn
gemacht. Im Vergleich zu älteren Geräten, wo die von unten über den Ascherost
geführte Verbrennungsluft für Verwirbelungen in der Brennkammer sorgt,
verbrennen die Holzscheite in modernen Öfen dank optimierter Luftzufuhr ruhiger
und rückstandsärmer. Dadurch kommt mehr Wärme im Raum an und man spart bis zu
einem Drittel Brennstoff. Leider halten Komfortkamine die Grenzwerte aber lediglich
auf dem Prüfstand ein. In der Realität stoßen sie deutlich mehr Schadstoffe aus
als deklariert.
Dabei ist es meist auf Bedienungsfehler zurückzuführen, wenn Kaminöfen
mehr Schadstoffe ausstoßen als nötig. Man sollte beispielsweise nur Holz
verwenden, das weniger als 20 Prozent Wasser enthält. Denn je trockener es ist,
desto sauberer verbrennt es. Wer zudem die Scheite von oben anstatt von unten
anzündet, senkt den Schadstoffausstoß während der kritischen Anfeuerungsphase
deutlich. Es liegt also weitgehend in der Hand der Betreiber*innen, wie
ökologisch ihr Ofen brennt.
Der Ratgeber des Bundesumweltamtes "Heizen mit Holz - Ratgeber zum
richtigen und sauberen Heizen" erläutert ausführlich wie eine sachgerechte Handhabung
der Feuerstätte dafür sorgt, dass die Belastungen der Umwelt gering bleiben.
Der Ratgeber ist als Download auf der Seite des Bundesumweltamtes erhältlich:
https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/heizen-holz
(Quelle: NABU und Bundesumweltamt)