Landkreis Rastatt gründet Kommunale Pflegekonferenz
Mit der Verabschiedung der
Geschäftsordnung durch die anwesenden Mitglieder wurde im Dezember die
"Kommunale Pflegekonferenz Landkreis Rastatt" offiziell gegründet. Unter
Einhaltung von Abstands- und Hygieneregeln fanden sich die Teilnehmer*innen der
konstituierenden Sitzung in der Badner Halle Rastatt zusammen. Unter ihnen
Vertreter*innen nahezu aller Städte und Gemeinden des Landkreises, der
Wohlfahrtsverbände und des Bürgerschaftlichen Engagements sowie des Landkreises
und der Anbieter im Bereich der ambulanten, teilstationären und stationären
Altenpflege.
Eingeladen zu der Veranstaltung,
die den Startschuss für das Projekt darstellte, hatte das Landratsamt Rastatt,
nachdem im Spätsommer der Bewilligungsbescheid des Landes Baden-Württemberg für
die Einrichtung einer Kommunalen Pflegekonferenz eingegangen war. Mit der vom
Land gewährten Förderung wird unter anderem die Geschäftsstelle der Kommunalen
Pflegekonferenz Landkreis Rastatt finanziert, die beim Amt für Soziales,
Teilhabe und Versorgung angesiedelt ist.
Mit Anja Frischkorn, langjährige
Mitarbeiterin des Pflegestützpunktes im Landkreis
Rastatt, konnte für die
Geschäftsführung eine Person gewonnen werden, die durch die bisherige
Beratungstätigkeit sowohl mit den Gegebenheiten im Vor- und Umfeld einer
Pflegesituation vertraut ist als auch bereits über entsprechende
Netzwerkkontakte in diesem Bereich verfügt.
Ambitioniert ist das Projekt der
Kommunalen Pflegekonferenz unter anderem durch die festgelegte Laufzeit von
achtzehn Monaten, in der neben den Sitzungen des Mitgliederplenums auch
Arbeitsgruppen in den vier Versorgungsbereichen des Landkreises geplant sind.
Diese Arbeitsgruppen sind das eigentliche Kernstück der Kommunalen
Pflegekonferenz und sollen die Akteure vor Ort ins Gespräch bringen über die
individuellen Bedarfe, die es in den vier Versorgungsbereichen "Nord, Mitte,
Murgtal und Süd" des Landkreises Rastatt gibt.
"Bedarfe kann es in den
unterschiedlichsten Bereichen im Vor- und Umfeld einer Pflegesituation geben
und diese können in Gernsbach ganz anders aussehen, als beispielsweise in
Ottersweier oder in Au am Rhein" sagt Anja Frischkorn, die ihre Aufgabe als
Moderatorin des Prozesses oder einer "Möglichmacherin" beschreibt.
Die ersten Sitzungen der
Arbeitsgruppen sind bereits für Januar und Februar 2021 geplant. Zentral sind
dabei etwa die Fragen, welche Unterstützung Angehörige benötigen, um eine
Pflegesituation zu bewältigen und welche Projekte dazu führen könnten, dass
unterstützungsbedürftige Menschen länger unter guten Bedingungen in ihrem
gewohnten häuslichen Umfeld verbleiben können, und dies jeweils mit Blick auf
die in den vier Versorgungsbereichen vorhandenen Ressourcen.
Wissenschaftlich begleitet wird
das Projekt der Kommunalen Pflegekonferenzen in Baden-Württemberg, von denen
derzeit zwanzig in der Planung bzw. bereits gegründet wurden von einer Gruppe
von Wissenschaftlerinnen aus dem Umfeld der Dualen Hochschulen Stuttgart und
Heidenheim.