Wilhelm-Hausenstein-Gymnasium
"Todo irá bien" - Das WHG bleibt im Kontakt mit seinen Austauschschulen.
Zweite Station: Tarragona/Spanien.
Speziell für den Spanienaustausch hat sich Organisatorin
Frau Weineck etwas Besonderes ausgedacht: Die Schülerinnen und Schüler der
zehnten Klasse, die Spanisch als Fremdsprache haben, erhielten virtuelle
Austauschpartner. Online über die sozialen Medien tauscht man sich aus, redet
miteinander und lernt sich kennen. Diese neue Erfahrung wird auch von vielen
wertgeschätzt, denn schließlich ist alles besser als gar nichts. Immerhin
ergibt sich so die Möglichkeit, online mit dem Austauschpartner/der
Austauschpartnerin in die spanische Welt einzutauchen.
Das Corona-Virus hat die ganze Welt im Griff. Deshalb haben
die Schülerinnen und Schüler vor ein paar Wochen gefragt, wie es bei ihren
Freunden in Tarragona aussieht. Die derzeitige Lage in Spanien sei nicht
perfekt, aber besser als in anderen Ländern, so die Antwort. In Tarragona sei
man mit der Bekämpfung des Virus zwar schneller weiter als in anderen
spanischen Städten gewesen, jedoch gab es auch hier strenge Regeln. Restaurants
durften zunächst nur von 8 bis 17 Uhr öffnen und die Region Tarragona durfte
nicht verlassen werden. Von 22 bis 6 Uhr morgens galt eine Ausgangssperre. Auch
vom Homeschooling blieben die Spanier nicht verschont: Ca. drei Monate mussten die
Schüler*innen zu Hause bleiben. Währenddessen gab es in einigen Fächern
Videokonferenzen und in anderen mussten sie Aufgaben bearbeiten. Auch die
Prüfungen sind während dieser Zeit ins Wasser gefallen.
Aktuell gibt es in Tarragona aber wieder Präsenzunterricht,
wenn auch unter strengen Auflagen: Die verschiedenen Jahrgangsstufen haben unterschiedliche
Unterrichtszeiten und feste Sitzplätze und natürlich muss eine Maske getragen
werden.
Am meisten vermissen viele Jugendliche die Treffen mit
Freunden und der Familie, die gerade in der spanischen Kultur fest verankert
sind. Die offenen und herzlichen Spanier können sich nicht mehr traditionell
zur Begrüßung umarmen und auf die Wange küssen. Dass sie nicht mehr abends
feiern und ausgehen können, bedauern auch viele, gerade weil dies das
"Typische" für die Spanier ist. Um sich in der schwierigen Zeit gegenseitig zu
helfen, gab es ein Motto, das in ganz Spanien populär wurde: "Todo irá bien"
(dt. Alles wird gut). Mit diesem aufmunternden Spruch drücken die Spanier ihre
Hoffnung aus. Sie wollen endlich wieder ausgehen und gelassen feiern, sich mit
anderen Menschen treffen und größtmögliche Normalität genießen. Bis dies
eintrifft, wird es wohl noch eine Weile dauern. Aber man kann hoffnungsvoll in
die Zukunft schauen, gerade auch weil immer mehr Spanier gegen das Corona-Virus
geimpft werden. Bis dahin bleibt tatsächlich nur zu hoffen, dass die Pandemie
bald ein Ende haben wird. Jedoch wollen die Spanier mit ihrer optimistischen
Art weiterhin alles tun, um so schnell wie möglich wieder einen sorgenfreieren
Alltag zu haben. Und bestimmt kann dann auch wieder der Spanienaustausch mit
gegenseitigen Besuchen, wie man ihn gewohnt ist, stattfinden. Bis dahin umarmen
wir euch von der Ferne und freuen uns, unsere Freunde möglichst bald wiederzusehen.
¡Hasta luego!
Saskia Kraus K1