Gefahr am Wegesrand - der Riesen-Bärenklau/Herkulesstaude
Seine weißen Dolden
sind schön, seine Höhe ist imposant, doch wer dem Riesen-Bärenklau zunahe kommt, riskiert heftige Verbrennungen der Haut!
Vor
allem Kindern sollten den Riesen-Bärenklau meiden. Alle Pflanzenteile enthalten
eine gefährliche Substanz (Furocumarin), die bei Hautkontakt und Sonneneinfluss
ähnliche Gesundheitsschäden verursacht wie ein starker Sonnenbrand: Rötungen
der Haut, Schwellungen, Blasen und Hautverfärbungen. Intensives Sonnenlicht,
hohe Luftfeuchtigkeit, aber auch Schweiß verstärken diese Hautreaktionen (Phototoxizität).
Wäscht
man den Pflanzensaft unmittelbar nach Kontakt mit Wasser ab, besteht meist
keine größere Verletzungsgefahr. Gerötete Stellen
kann man in den nächsten Tagen mit Sonnencreme schützen und direkte Sonne
vermeiden.
Treten
jedoch besonders starke Hautreaktionen auf, sollten Sie - insbesondere mit
Kindern - unbedingt einen Arzt aufsuchen.
Die
ursprünglich aus dem Kaukasus stammende Pflanze ist Ende des 19. Jahrhunderts
als dekorative Zierstaude nach Europa gekommen. Auch heute findet man sie in
vielen Gärten. Da die Pflanze keine natürlichen Feinde hat, stößt ihre
Ausbreitung an keine Grenzen (an großflächigen Standorten verdrängt die
Pflanze die heimische Vegetation).
Inzwischen
wächst der Riesen-Bärenklau vor allem an Brachen, Weg- und Straßenrändern sowie
in Gewässernähe.
Der
Riesen-Bärenklau oder auch Herkulesstaude genannt, gehört zur Familie der
Doldenblütler und wird bis zu 4 Meter hoch. Der Stängel ist bis zu 10 cm stark,
hohl und behaart, die Blätter sind tief eingeschnitten.
Die
weißblühende Dolde und mehrere Nebendolden erscheinen im Juni bis August -
erst im zweiten Jahr nach der Keimung - und bilden bis zu 10.000 Samen aus.
Die
Samen besitzen nur geringe Flugfähigkeit, können aber durch Wasser über weite
Strecken transportiert werden. Sie keimen nicht gleichzeitig, sondern bleiben
in der Erde jahrelang keimfähig. Die
Samen fallen nur unmittelbar neben der Pflanze zu Boden. Die Herkulesstaude stirbt
nach der Samenreife ab!
Einzelne
Keimlinge können ausgegraben oder mit der Hacke entfernt werden. Sehr wirksam
ist es, im April/Mai die Wurzelverdickung (ähnlich dem Sellerie) oder die
Jungpflanzen im Herbst
bis in
Spatentiefe auszugraben. Dann ist der Neuaustrieb kaum möglich. Allerdings ist
eine Erfolgskontrolle nötig.
Reißt
man ihn vor dem Blühen ab, wird er, da er starke Wurzeln hat, immer wieder
versuchen, im nächsten Jahr zu blühen. Das heißt man verzögert das Problem nur.
Während
der Blüte kann der Blütenstängel kurz vor dem Erblühen der Dolde abgehackt
werden. Haben sich schon Früchte gebildet, müssen sie entsorgt werden, da sie
nachreifen können. Die Fruchtstände dürfen auf keinen Fall in den Kompost,
sondern müssen in die Restmülltonne. Auch hier ist eine Nachsorge wichtig, um zu
verhindern, dass sich die Pflanze über Notblüten fortpflanzt. Vorsicht: Die
trockenen Samen fallen bei geringster Erschütterung zu Boden. Gefahr der
ungewollten Ausbreitung.
Bitte
achten Sie auf folgende Schutzmaßnahmen:
Handschuhe
und einen Gesichtsschutz tragen, Arme und Beine bedecken, nie in voller Sonne -
am besten nur bei bedecktem Wetter oder abends arbeiten, anschließend gründlich
waschen.
Verzichten
Sie darauf, den Riesen-Bärenklau zu pflanzen, entfernen Sie ihn ggf. unter
Beachtung der beschriebenen Schutzvorschriften und informieren Sie andere über
die Risiken.