Obst- und Gartenbauverein Würmersheim
Mitgliederbeiträge 2021
Die diesjährigen Mitgliederbeiträge werden Ende Oktober abgebucht. Bitte kontrollieren Sie Ihre Bankverbindung und teilen uns eine Änderung unter info@ogv-wuermersheim mit. Vielen Dank.
Auf Kräutersuche in Völkersbach bei Nicole Windus
Vollbepackt mit jeder Menge Gläser, Zucker und vor allem
jeder Menge Alkohol ging es am Samstag zur Kräuterwerkstatt nach Völkersbach.
Bevor die mitgebrachten Utensilien zum Einsatz kamen, ging es aber zunächst auf
Entdeckungstour durch den Kräutergarten unsere Expertin und Kursleiterin Nicole
Windus. Der Garten ist ein wahres Paradies für alle Kräuterfans und alle
die es werden möchten.
An den verschiedenen Stellen im Garten gab es viele
Informationen und längst vergessenes Wissen zu den heimischen Kräutern und
deren Wirkung. So hat die Schafgarbe, die aufgrund ihrer Form auch "Augenbraue
der Venus" genannt wird, ihren Namen von den Schafen, die dieses Kraut essen,
wenn sie Bauchschmerzen haben. Zusammen mit dem Spitzwegerich wurden diese
Kräuter bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts noch zur Wundheilung verwendet.
Wer es richtig bitter mag, kam beim Wermut voll auf seine Kosten. Dieses Heilkraut
fördert die Verdauung und ist krampflösend. Wer es ein wenig softer mag, der
greift lieber zu Andorn, der eine ähnliche Wirkung hat. Dass man Minze nicht
jeden Tag als Tee trinken sollte und Holunder auch als "die Apotheke der Armen"
bezeichnet wird, oder eine Hagebutte mehr Vitamin C hat als eine Orange, waren
für viele neue und wichtige Informationen.

Zupfen, Schnippeln und Mörsern gehören bei der Kräutersalzherstellung einfach dazu.
Nach einer Pause mit frisch aufgebrühtem Tee aus
Zitronenverbene ging es endlich los und das vermittelte Wissen konnte direkt in
der Praxis umgesetzt werden. In Kräutersalz und im mitgebrachten Alkohol wurden
verschiedene Kräuter aus Nicoles Garten direkt konserviert. Und so konnte
jeder sein Immuntröpfchen, einen Erkältungs- und einen Verdauungslikör
sowie ein Gläschen Kräutersalz mit nach Hause nehmen.
Frische Blüten und Hagebutten waren u.a. die Grundlage für die Likörherstellung.
So mancher blickt nun anders auf den heimischen Rasen im
Garten. Wo bisher oft "Unkraut" das Gesamtbild störte, wachsen nun jede Menge
heilsame Wiesenkräuter wie Schafgarbe, Spitzwegerich oder Gundermann.
Das einstimmige Fazit: Alle waren auf von der wunderbaren
Kräuterwelt in Nicoles Garten begeistert und werden sich auch weiterhin mit dem
spannenden Thema Kräuter beschäftigen. Im kommenden Jahr wird es sicherlich
eine Fortsetzung geben. Wie und wann? Darüber informieren wir wie immer
rechtzeitig an dieser Stelle.
Gartentipps der Woche
Gehölzpflanzung
Die
Pflanzsaison hat begonnen. Wenn Laubgehölze die Blätter abgeworfen
haben, können sie umgepflanzt werden. Viele Gehölze bilden nach der
Pflanzung an warmen Herbst- und Wintertagen noch Feinwurzeln und
können im Frühjahr bereits mit voller Kraft austreiben. Gründliches
Wässern erleichtert es den Pflanzen, sich vor dem Frost zu
akklimatisieren.
Verbräunende
Nadelpartien
Lebensbaum
(Thuja)- und Scheinzypressen (Chamaecyparis)-Arten zeigen im Herbst -
bei geringen Niederschlägen auch schon im September - verbräunende
Nadelpartien im stammnahen Bereich. Bei diesem Putzen der immergrünen
Gehölze handelt es sich nicht um eine Erkrankung, sondern um einen
normalen biologischen Vorgang.
Tulpenzwiebeln
stecken
Im Oktober
können noch Tulpenzwiebeln gesteckt werden. Die ideale Pflanztiefe
liegt bei 8 cm. In wühlmausgefährdeten Gärten empfiehlt sich die
Pflanzung in Schutzkörbe aus Draht.
Gladiolen
überwintern
Wenn sich das
Laub der Gladiolen gelb verfärbt hat, können Sie die Zwiebelknollen
vorsichtig aus dem Boden nehmen und 1 bis 2 Tage in die Herbstsonne
oder unter ein schützendes Dach zum Nachreifen auslegen. Schneiden
Sie anschließend Triebe und Blätter kurz über der Knolle ab und legen
Sie sie zum Überwintern in einen trockenen, kühlen Raum. Wurzeln und
anhaftende Erde sollten vorher entfernt werden.
Staudenreste
stehen lassen
Schneiden Sie
die Stauden in der Blumenrabatte nicht komplett zurück, sondern
lassen Sie abgestorbene Pflanzenreste als Winterschutz und
Unterschlupf für Insekten bis zum Frühjahr stehen.
Staudenpflanzung
Viele Stauden
können im Herbst gepflanzt werden. Nicht so gut geeignet sind
allerdings Anemonen und Gräser. Auch alle Pflanzen, die im Herbst
bereits eingezogen sind, sollten Sie erst im Frühjahr kaufen, wenn
die Arten mit dem Austrieb beginnen.
Empfindliches
Gemüse schützen
Schützen Sie
empfindliches, noch nicht erntereifes Gemüse rechtzeitig mit
Abdeckungen gegen Frost. Grünkohl, Wirsing, Lauch und Mangold sind
frosthart und können ungeschützt auf dem Beet stehen. Rosenkohl
schmeckt sogar besser, wenn er kurz dem Frost ausgesetzt war.
Zucchinisamen
ernten
Die letzte
Zucchini ist der Samenlieferant für das kommende Jahr. Wenn sich die
Grundfarbe der Frucht ins Gelbliche wandelt (abgesehen von gelben
Sorten, die eher orange werden), kann sie geerntet und aufgeschnitten
werden. Die größten Samen werden getrocknet, die restlichen können
wie Kürbiskerne mit Öl und Salz geröstet werden. Mit Überraschungen
können Sie dabei im nächsten Jahr durchaus rechnen, denn es ist nicht
gesagt, dass die Jungpflanzen sortenrein fallen, das heißt, dieselben
Merkmale besitzen wie die Elterngeneration. Aber Achtung: Aus eigenem
Samen gezogene Früchte können auch bitter und damit
gesundheitsschädlich sein, wenn die Blüten der Mutterfrucht von
Zierkürbissen befruchtet wurden. Aus zertifiziertem Saatgut
gewachsene Zucchinipflanzen sind daher auf jeden Fall zu bevorzugen.
Gemüselagerung
Werden
Kartoffeln nach der Ernte etwa eine Woche warm und dunkel aufbewahrt,
heilen auch kleinere, durch die Ernte bedingte Verletzungen aus.
Danach gehen die Knollen bei 5 °C in Winterruhe. Um die 0 °C und
kälter gelagerte Kartoffeln werden süß, um sich durch die Umwandlung
von Stärke in Zucker vor Frost zu schützen.
Paarungszeit
Schnecken
Die
Paarungszeit der Schnecken liegt im Spätsommer, sodass man danach
auch die Eier finden kann. Sie sind rundlich, deutlich weiß gefärbt
und werden in der Regel in Gruppen in Erdritzen oder am Kompost
abgelegt. Gehen Sie also auf die Suche nach den Eiern und entfernen
Sie sie einfach mechanisch.
Herbsthimbeeren
zurückschneiden
Je nach Sorte
reifen Herbsthimbeeren ab August oder September bis Frostbeginn. Nach
der Ernte können Sie den gesamten Bestand einfach handbreit über dem
Boden abschneiden.
Platzanspruch
von Obstgehölzen
Im Garten ist
der vorhandene Platz meist ein begrenzender Faktor. Deshalb sollte
man beim Kauf von Obstgehölzen auf die richtige Unterlage achten,
damit es Jahre später keine bösen Überraschungen gibt. Mit der
Unterlage können folgende Parameter beeinflusst werden: Größe und
Platzbedarf des Baumes, früher Ertragsbeginn, Fruchtgröße und -farbe,
regelmäßige Erträge sowie Widerstandsfähigkeit gegen Frost und
Krankheiten.
Unterlagen bei
Steinobst
Auch beim
Steinobst gibt es verschieden stark wachsende Unterlagen. Für
Süßkirschen sind neuere, schwächerwachsende Unterlagen interessant,
wie zum Beispiel die Weiroot-Klone 158, Weiroot 72, Gisela 5 oder
Gisela 3.
Unterlagen bei
Zwetschgen
Bei Zwetschgen
können mittelstarkwachsende Unterlagen wie St. Julien oder WaVit,
eine Selektion aus Wangenheimer verwendet werden. Die Unterlage St.
Julian 655/2 wird von Fachleuten nicht mehr empfohlen.
Schneeglöckchen
pflanzen
Schneeglöckchen
sind ein Thema für sich, denn gerade in den Kleinpackungen aus dem
Gartencenter, Bau- oder Supermarkt verbirgt sich statt des heimischen
Schneeglöckchens (Galanthus nivalis) das türkische Großblütige
Schneeglöckchen (Galanthus elwesii) oder das viel weniger angepasste
georgische Schneeglöckchen Galanthus woronowii.
Laub aus dem
Teich fischen
Fischen Sie im
Herbst möglichst täglich die abfallenden Blätter mit einem Kescher
aus dem Teich oder bedecken Sie die Wasseroberfläche mit einem
engmaschigen Netz, damit das Falllaub nicht auf den Teichgrund sinken
kann. Die verrottenden Blätter verändern sonst das biologische
Gleichgewicht im Becken und reichern das Wasser unnötig mit
Nährstoffen an.
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