Liebe Leser und Leserinnen!
Bald ist Weihnachten und die Sternwarte ist immer noch nicht für die Öffentlichkeit geöffnet. Wir hoffen jedoch, dass im nächsten Jahr die Corona-Regeln einfacher werden.
Eine Sonderführung wäre jedoch möglich, aber unter Einhaltung von 3G oder 2G mit maximal 20 Leuten (nur Sternwarte keine Vorträge).
Was stattfinden wird, sind unsere Kurse für Hochbegabte der Hecktorschulen Ettlingen und Gernsbach. Der erste Kurs findet ab dem 02.11. in der Realschule Durmersheim statt, der Zweite soll im Januar 2022 stattfinden. Der Ettlinger Kurs ist auch bereits ausgebucht und findet in den Osterferien 2022 statt.
Kommen wir auf Weihnachten zurück. Oft entsteht der Wunsch ein Teleskop zu kaufen und wir werden dann oft erst so ca. 14 Tage vor Weihnachten angesprochen, dies ist zu kurzfristig!
Wir wollen das Thema Teleskop-Kauf heute schon mal aufgreifen. Gerade bei Jüngeren ist die Überlegung, ob sich es wirklich lohnt ein Teleskop zu kaufen. Vor dem Alter von 10 Jahren ist davon abzuraten. Eigentlich sollte ein Elternteil oder ältere Geschwister den Astronomie-Einstieg der Kinder begleiten. Alleine ist es schwierig Manches in der Anleitung zum Teleskop zu verstehen. Gleich zu Beginn: Die Öffnung des Teleskops sollte nicht unter 60 mm bei Linsenteleskopen (Refraktor) oder bei Spiegelteleskopen nicht kleiner als 100 mm Öffnung sein. Es gibt da auch Ausnahmen, aber das sind Spezialteleskope, die nicht für den Einsteiger gedacht sind.
Was man auch wissen sollte: Die Vergrößerung ist nicht das Kaufkriterium! Früher wurden die Teleskope mit riesiger Vergrößerung beworben. Es gibt eine einfache Formel zur Ermittlung der maximalen Vergrößerung. Die Öffnung in mm mal 2 oder 2.5 x, nicht mehr!
Das bedeutet z. B. bei dem 60 mm Teleskop maximal 2 x 60=120 oder 2.5 x 60 = 150 fache Vergrößerung. Es ist natürlich möglich höhere Vergrößerungen zu erzielen, aber das Bild im Fernrohr ergibt eine sogenannte tote Vergrößerung, man sieht weniger wie vorher.
Man erreicht bei astronomischen Teleskopen die Vergrößerung durch das sogenannte Okular, was man zum "Durchblick" des Teleskops benötigt. Meist werden ein oder zwei Okulare bei den Einsteigerteleskopen mitgeliefert. Wie errechnet sich den nun die Vergrößerung? Das Teleskop hat eine sogenannte Brennweite (kommt vom Brennpunkt/Brennglas), die größer ist als die des Okulars. Das Okular ist ein Brennglas mit kurzer Brennweite (die Optiken von Teleskopen dürfen nicht missbraucht werden, Augenschäden/Verbrennungen!). Ein weiteres Beispiel mit unserem 60 mm Teleskop! In der Anleitung steht zum Beispiel die Brennweite des Teleskops hat 700 mm Brennweite. In der Lieferung wären z. B. ein 20 mm und ein 10 mm Okular enthalten, dann erhält man mit dem 20mm Okular eine Vergrößerung (V) von 35x und mit dem 10er 70x (fache) Vergrößerung. Es wird also die große Brennweite des Teleskops durch die kleine Brennweite des Okulars geteilt (hier 700 mm/20 mm = 35 x).
Das ist aber noch nicht alles was man wissen sollte! Wenn man den Mond am Himmel betrachtet, dann kommt uns das recht groß vor. Der scheinbare Durchmesser des Mondes am Himmel ist aber nur 0.5 ° (° = Grad). Die Sonne hat auch in etwa 0.5 ° am Himmel. Wenn man den Mond durch ein Teleskop betrachtet, dann sieht er natürlich viel größer aus als mit dem bloßen Auge. Deshalb benutzt man ja ein Teleskop damit man mehr sieht.
Bei höheren Vergrößerungen passt der Mond nicht mehr ganz ins Gesichtsfeld der Okulars. Von was kommt das? Jedes Okular hat ein scheinbares Feld in Grad (°). Wir nehmen wieder einen Beispielwert an. Unser Okular habe ein scheinbares Feld von 45 °. Das wahre Feld (der Ausschnitt am Himmel) errechnet sich aus dem scheinbaren Feld geteilt durch die Vergrößerung. In unserem Beispiel ergibt sich das wahre Feld beim 20 mm Okular (V = 35 x) von 45 °/35 ~ 1.29 °. Der Mond (0.5 °) würde dann also ungefähr (~) 2 x ins Feld passen. Bei der 70 x Vergrößerung haben wir ein wahres Feld von 0.64 °.
Da passt der Mond gerade noch so rein, bei einer höheren Vergrößerung z. B. 100 x ist das Feld nur noch 0.45 °, der Mond passt jetzt nicht mehr ganz ins Feld. Was man hier auch wissen sollte, man rechnet nun auch mit kleineren Einheiten! Das Feld von einem Grad (1 °) entspricht 60' (' = Bogenminuten), das bedeutet unser Mond hat damit also ~30 ' am Himmel. Wenn man die helleren Planeten mit dem Fernrohr beobachtet, dann geht man noch einen Schritt weiter, man rechnet mit wahren Feldern in Bogensekunden (")! Das bedeutet nun am Beispiel Mond (Sonne) also 0.5 °(x 60) = 30 ' (x 60) = 1800 ". Der Planet Jupiter ist maximal 48 ", Saturn 20 " (Kugel, mit Ring 40 "), Venus 60 ", Mars 25 " und Merkur 10 " groß. Versuchen Sie sich nun mal vorzustellen, wie viele mal Jupiter ca. in den Mond passen würde (~ 37 x), um eine Vorstellung zu haben, wie es am Teleskop aussehen könnte. Wir können hier nicht alle Parameter eines Teleskops beschreiben, das wäre an dieser Stelle zu viel. Zum Schluss noch dies, sofern Sie ein Teleskop gekauft haben, probieren Sie es am Tag aus. Beim Mond sehen Sie die Krater am Besten an der Hell/Dunkelgrenze (Terminator) und nicht bei Vollmond (weniger Kontraste). Zum Aufsuchen immer mit der kleinsten Vergrößerung starten (leichteres auffinden wegen dem größeren Feld). Diese kleinen Teleskop haben meist keine motorische Nachführung, weshalb die Himmelsobjekte (Mond, Planeten, Sterne...) langsam (kleine Vergrößerung) oder schnell (höhere Vergrößerung) aus dem Okularfeld herauslaufen. Man muss also per Hand nachstellen (nachführen). Die preislich sehr günstigen Teleskope haben meist keine sehr stabilen Stative und auch andere Macken, die man ausgleichen muss. Will man die Sonne beobachten, dann muss man sich eine geprüfte Sonnenfilterfolie kaufen. Damit kann man sich sein eigenes Sonnenfilter basteln. Die Folien gibt es meist nur im DIN A4 Format oder größer, damit kann man sich auch für den Sucher oder die Visiereinrichtung des Teleskops ein Filter basteln (Nie in die Sonne ohne Sonnenfilter sehen!).
Wir wollen hier aber keine Firmennamen angeben, aber im Internet finden sich schnell einige Firmen, die sich auf den Verkauf von Teleskopen spezialisiert haben.
Zum Schluss noch einige Literaturangaben. Hier müssen wir aber den Verlag angeben, da es einige Bücher nur bei dem ein oder anderen Verlag gibt. Damit man auch weiß, wann es was Interessantes am Himmel gibt, sollte man sich das Himmelsjahr 2022 (Kosmos) kaufen. Eine drehbare Sternkarte ist auch hilfreich, natürlich gibt es das auch alles im Internet, aber ein paar Dinge sind auch noch in Buchform sinnvoll. Wer den Einstieg mit einem Teleskop an Mond und Planeten geschafft hat, der kann sich an weitere Objekte des Himmels wagen. Dazu ist z. B. der Atlas für Himmelsbeobachter von Erich Karkoschka geeignet. Darin finden sich Objekte für das bloße Auge, kleine und größere Teleskope. Der Markt an Büchern für Einsteiger ist groß, hier ist es vielleicht günstiger in der alten analogen Buchhandlung mal reinzuschauen.
Ihre Sternfreunde Durmersheim u. U. e. V.
Auch am kleinen Teleskop können Aufnahmen an Mond und Planeten mit dem Smartphone gelingen!
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