Gespinstmotten hüllen die Bäume in weiße Netze

Weiße Gespinste, die zurzeit teils ganze blattlose Bäume einhüllen, lassen schnell den Verdacht aufkommen, es könnte sich um den gefürchteten Eichenprozessionsspinner handeln. Doch glücklicherweise ist dies nicht immer der Fall. Denn die Raupen der Gespinstmotten hüllen die Bäume und Sträucher in ein Netz aus Fäden. Dieses dient dem Schutz der Raupen vor Fraßfeinden und Witterungseinflüssen.

Typische Gespinste der Gespinstmotte, die damit auch ganze Bäume einhüllen können.

Im Gegensatz zu dem behaarten Eichenprozessionsspinner, der ausschließlich Eichen befällt, sind Gespinstmotten an verschiedenen Bäumen zu finden. Oft sind sie an Pfaffenhütchen, Traubenkirsche, Weiden oder Weißdorn, gelegentlich auch an Obstbäumen zu beobachten. Die ersten Sichtungen sind entlang des Heckenstreifens an den Bahngleisen und in den Feldgehölzen Richtung Bietigheim aufgefallen.
Die für den Menschen ungefährlichen Raupen sind hellgrau bis gelblich, wenig bis unbehaart und weisen je nach Art unterschiedlich viele Reihen an schwarzen Punkten auf. Die Raupen verpuppen sich ca. Ende Juni und schlüpfen im Juli als Falter. Die Pflanzen, auch wenn sie momentan kahl sind, trieben dann nochmals aus und bilden neue Triebe. Die Falter legen dann ihre Eier an die neuen Triebe und überziehen sie mit einem schützenden Sekret. Die Raupen schlüpfen nach einigen Wochen unterhalb dieses Sekrets und überwintern so. Auch tiefe Temperaturen können ihnen unter diesem Schutzmantel nichts anhaben. Im nächsten Frühjahr werden die Raupen dann wieder aktiv.

Die Raupen der Gespinnstmotte sind unbehaart meist grau bis gelblich und mit schwarzen Punkten versehen