Obst- und Gartenbauverein Würmersheim
Gartentipps der Woche
Hagebutten
verarbeiten
Viele
Apfelrosen (Rosa rugosa) tragen dieses Jahr reichlich Hagebutten.
Wussten Sie, dass sich die Früchte zu Konfitüre oder Mus verarbeiten
lassen? Letzteres nennt man im Schwäbischen auch Hägenmark. Dazu
werden die von den Blüten befreiten, gewaschenen und entkernten
Hagebutten drei bis vier Tage eingefroren. Anschließend werden sie
mit Wasser oder Apfelsaft aufgekocht. Danach durch ein Sieb streichen
und mit Zucker zu einem Mus einkochen.
Immergrüne
pflanzen
Jetzt ist noch
ein guter Zeitpunkt, um immergrüne Laub- und Nadelgehölze wie Buchs,
Liguster, Kiefer und Eibe vor dem Winter zu pflanzen. Damit die
Pflanzen gut einwurzeln, müssen sie bei Trockenheit gewässert werden.
Heide
Die
sogenannten Knospenblüher, das sind Sorten der Besenheide (Calluna
vulgaris) oder anderer Heidearten, deren Blüten nicht aufgehen und im
Knospenstadium verharren, bringen auch im September den Heidegarten
zum Blühen. Für Insekten sind diese Sorten allerdings keine Freude,
denn die geschlossenen Knospen liefern weder Nektar noch Pollen. Die
"normale" Besenheide ist für Wildpflanzengärten aber zu empfehlen, da
sie als späte Nahrungsquelle für Honig- und Wildbienen sehr attraktiv
ist.
Pfingstrosen
pflanzen
Achten Sie bei
einer Neupflanzung von Pfingstrosen darauf, dass die dicken
Triebknospen dicht unter der Erdoberfläche liegen, sonst blühen sie
nicht. Übrigens: Pfingstrosen können bis zu 20 Jahre am gleichen
Platz stehen. Bevorzugt wird ein halbschattiger Standort.
Gründüngung
einsäen
Wenn Sie auf
den abgeernteten Gemüsebeeten noch eine Gründüngung einsäen wollen,
müssen Sie sich beeilen! Bis Ende September lassen sich noch
Wintergerste, -weizen und -roggen sowie Winterraps aussäen. Da die
Pflanzen winterhart sind, können sie recht lange auf dem Beet stehen
bleiben.
Aussaaten im
Frühbeet
Bevor Sie im
Frühbeet Herbstkulturen von Rettich, Feldsalat oder Spinat aussäen,
sollten Sie den Boden gut lockern und mit einer Kompostgabe
verbessern.
Salate im
Herbst schützen
Damit Salate,
die jetzt noch im Garten stehen, vor starken Niederschlägen im Herbst
geschützt sind, können Sie ein einfaches Foliendach aufstellen mit
Belüftung an der Seite oder an den Giebeln. Vergessen Sie nicht zu
gießen, wenn der Boden unter dem Dach zu trocken ist.
Chicoree
bleichen
Wenn Sie
Chicorée gepflanzt haben, können Sie einen Teil der Wurzeln bereits
jetzt zum Bleichen in Gefäße setzen, mit schwarzer Folie bedecken und
in den Keller stellen. Die restlichen Wurzeln bleiben bis Ende
Oktober im Boden.
Braunfäule an
Tomaten
Bei
Tomatengärtner stets gefürchtet - die Braunfäule, auch Krautfäule
(Phytophtora infestans) genannt. Der Pilz erfreut sich im Gegensatz
zu Tomaten an feuchtem Wetter und kann sich spätestens im Spätsommer
etablieren, da der Tau oft nur noch langsam abtrocknet. Bei
feucht-kühlen Sommern wie 2021 greift der Pilz leider viel früher
durch.
Zunächst werden die Blätter an den Rändern nekrotisch und bekommen
braune Flecken, dann folgen Stängel und Stielpartien, schließlich
sind auch die Früchte betroffen. Jetzt hilft nur noch, alle
befallenen Partien auszuschneiden, in der Mülltonne zu entsorgen und
zu hoffen, dass die Früchte schneller reifen, als sich die Krankheit
ausbreitet.
Schneiden Sie möglichst bald jegliche braune Stellen aus und
entfernen Sie das Schnittgut rasch aus dem Beet. Verwenden Sie
möglichst robuste Sorten, auch wenn die Erträge alter, samenfester
Sorten nicht immer so hoch sind. Was nutzen die schönsten Hybriden,
wenn die Früchte noch vor der Ernte verfaulen? Achten Sie auf genug
Abstand zwischen den Pflanzen, sodass sie bei Tau und/oder Regen
schneller abtrocknen können. Ein geschützter Anbau unter einem
Tomatendach ist empfehlenswert, hier ist aber für ausreichende
Belüftung zu sorgen.
Schutz
empfindlicher Gemüsearten
Nachts kann es
im September schon ziemlich kühl werden. Sonnenhungrige Gemüsearten
wie Paprika und Aubergine danken eine Plastikhaube oder
Vliesabdeckung. So reifen die Früchte schneller und und selbst in
kühleren Lagen lässt sich mediterraterranes Gemüse ernten. Hauben
lassen sich leicht aus kunststoffummanteltem Draht (3 mm), Bindedraht
und großen Mülleimerbeuteln (klar) basteln. Regelmäßiges Gießen und
Lüften an heißen Tagen sind allerdings unerlässlich.
Kulturmaßnahmen
an Rosenkohl
Hat der
Rosenkohl bis Mitte des Monats noch keine Röschen angesetzt, lässt
sich die Ernte noch durch einen Trick sichern: Brechen Sie die
Triebspitze heraus und gießen Sie gründlich. Nur ausreichend feuchter
Boden gewährleistet große Röschen. Eine Mulchschicht aus Grasschnitt
oder Stroh verhindert, dass der Boden austrocknet.
Apfelernte
Achten Sie bei
der Apfelernte darauf, dass Sie die Stiele nicht herausreißen, sonst
faulen die Früchte an dieser Stelle. Vermeiden Sie auch Druckstellen
und Verletzungen mit den Fingernägeln und reißen Sie keine Blattbüschel
von den Zweigen.
Erdbeerpflanzen
kontrollieren
Kontrollieren
Sie die Erdbeerpflanzen immer wieder auf Fraßschäden durch Raupen und
sammeln Sie die Schädlinge gegebenenfalls ab. Ist trotz Fraßspuren
keine Raupe zu entdecken, handelt es sich um Befall durch Erdraupen.
Die nachtaktiven Tiere lassen sich nach Einbruch der Dunkelheit
mithilfe einer Taschenlampe absammeln.
Quitten
Quitten sind
aufgrund ihrer außergewöhnlichen und dekorativen Früchte eine
Bereicherung für den Garten. Wer Quitten pflanzen will, sollte jedoch
beachten, dass Quitten sehr anfällig für den Feuerbrand sind. Auch
vertragen sie keinen hohen Kalkgehalt im Boden. Optimal sind deshalb
Standorte mit einem pH-Wert von 6,0 - 6,5.
Backapfelparty
Die
Backapfelzeit beginnt. Weshalb also nicht schon im September eine Backapfelparty
am Feuer feiern? Die Kerngehäuse einfach mit dem Kerngehäusestecher
entfernen und das Loch mit Rosinen und gehackten Nüssen auffüllen. In
Alufolie gewickelt werden die Äpfel in der Glut gegart. Ein Schuss
Rum und etwas Zimt und Honig verleihen ein ganz besonderes Aroma.
Pflanzenschutz
Ringe gegen
Apfelwickler
Die im Sommer
gegen den Apfelwickler angebrachten Ringe aus Wellpappe können Sie
jetzt mitsamt den darin noch befindlichen Raupen für dieses Jahr
entfernen und vernichten.
Tipp der Woche: Lilienvermehrung mit Zwiebelschuppen
Möchten Sie Liliensorten oder gar eigene Lilienzüchtungen vegetativ vermehren und damit identische neue Pflanzen gewinnen, gilt die Technik mittels Zwiebelschuppen als besonders Erfolg versprechend. Die beste Zeit dafür liegt im September bis November, sobald die Pflanze oberirdisch vertrocknet ist.
Notwendig sind einzelne Schuppen, an deren Basis sich später neue Zwiebeln bilden. Die Schuppen bricht man dazu möglichst weit unten am Zwiebelboden ab, sodass ein Teil des Bodens an der Schuppe verbleibt. Dies gelingt leicht, zumal die Zwiebelschuppen nicht in einer gemeinsamen Hülle verborgen sind.
Um viele neue Pflanzen auf einmal zu gewinnen, nimmt man eine komplette Zwiebel auseinander, wobei die inneren, kleinsten Schuppen für die weitere Vermehrung nicht geeignet sind. Alternativ belässt man es bei den äußeren Schuppen - maximal der halben Zwiebel - die kräftiger sind und erhält die Mutterzwiebel. Die Bruchstellen sollte man aber vor dem erneuten Einpflanzen mit einem Fungizid schützen. Noch behutsamer kann man vorgehen, indem man die Zwiebel nur etwas freigräbt, die Zwiebelschuppen entnimmt und wieder mit Erde schließt.
Das Fungizid kommt auch bei den gewonnen Schuppen zum Einsatz. Hierbei schüttelt man die Schuppen in einem Gefäß oder Beutel mit dem Fungizid durch.
Im nächsten Schritt steckt man die Schuppen bis zur Hälfte mit dem stumpfen Ende nach unten in eine Schale mit Sand-Torf-Gemisch. Abschließend anfeuchten und in einer Kunststofftüte oder Anzuchtbox platzieren.
Ideal wäre die nun folgende Temperaturstaffelung: Zunächst sollen sechs Wochen 22-24 ° C herrschen, dann vier Wochen 17 ° C und zu guter letzt 12 Wochen 5 ° C. Anschließend die Schuppen in ein Frühbeet ausstreuen und mit Torf abdecken. Wer das technisch nicht leisten kann, gibt die Zwiebelschuppen in einen mit leicht feuchten Sand-Torf-Gemisch gefüllten Kunststoffbeutel, vermischt beides sorgfältig und verschließt den Beutel. Bei einer Temperatur von ca. 12 ° C bilden die meisten Schuppen über den Winter bis zum April hin ebenfalls Brutzwiebelchen. Diese haben dann entweder schon zarte Blätter gebildet oder holen diess schnell nach.
Die Schuppe ist nun vertrocknet und man löst behutsam die Brutzwiebelchen samt feiner Wurzeln davon ab. Diese gibt man umgehend in eine Anzuchtschale mit Anzuchtsubstrat, um sie weiter groß zu ziehen. Bis zur blühreifen Pflanze dauert es nun allerdings noch drei bis fünf Jahre.