Die schwimmende Solaranlage auf dem Baggersee der Firma Wilhelm Stürmlinger & Söhne GmbH & Co. KG wird gebaut. Sie wird Stand jetzt mit rund 12 MWp Deutschlands größte schwimmende Solaranlage (Floating PV).
Diese gute Nachricht überbrachten Bürgermeister Klaus Eckert und die drei Betreiber der Solaranlage: Thorsten Volkmer, Geschäftsführer der Firma Wilhelm Stürmlinger & Söhne GmbH & Co. KG, Hartmut Oesten, Vorsitzender der BürgerEnergiegenossenschaft eG Durmersheim und Raphael Kempf, Projektentwickler bei der BayWa r.e.
Ein bitterer Beigeschmack bleibt jedoch, weil gemäß der noch aktuellen Gesetzgebung die schwimmende Solaranlage nur auf 15 % der Wasseroberfläche errichtet werden darf. Jedoch besteht Einigung unter allen Beteiligten, weiterhin die Anlage doch größer bauen zu wollen. "Die im Vorfeld geplanten 30 % bleiben das Ziel", machten alle unisono deutlich.
Durch eine einheitlich Modulbauweise ist eine Erweiterung jederzeit problemlos möglich.
"Heute ist
dennoch ein guter Tag für Durmersheim", stellte Bürgermeister Klaus Eckert fest.
Mit der schwimmenden Solaranlage macht Durmersheim den ersten großen Schritt
auf dem Weg zum Leuchtturm der Energiewende in der Region.
Die geplante Anlage wird auf ca. 6 Hektar erbaut und wird
mit rund 12 MWp grünen Strom für das Kieswerk und für rund 13.000 Menschen
erzeugen. Das ist mehr, als Durmersheim Einwohnerinnen und Einwohner hat.
"Es ist
bedauerlich, dass das parteiübergreifende Engagement von Bürgermeister, Gemeinderat,
Landrat, Regionalverband, Regierungspräsidium, Landtags- und
Bundestagsabgeordneten sowie den Betreibern nicht zum Erfolg geführt hat", sagte
Thorsten Volkmer. "Das ist eine vertane Chance für die Energiewende", betonte Hartmut
Oesten.
Das Projekt ist vor Ort in der Bevölkerung völlig unumstritten.
Alle drei Betreiber betonen, dass sie weiter für eine Ausnahmeregelung kämpfen
werden. Sie sehen sich alle in der Pflicht, gemeinsam für die Bevölkerung den
Ausbau der erneuerbaren Energie und die Sicherung der Stromversorgung
voranzutreiben. Das Schlüsselwort ist hier die dezentrale Stromversorgung vor
Ort.
Herr Kempf
merkt an, dass durch die Restriktionen das Potenzial in Deutschland größere
schwimmende Solaranlagen auf kleineren und mittleren Gewässern nahezu unmöglich
machen und diese nur im europäischen Ausland (z. B. Niederlande, Frankreich,
Österreich) realisierbar sind, wo die BayWa r.e. bereits über 15 Großanlagen
mit rund 200 MWp bzw. Einzelprojektgrößen von bis zu 41 MWp/22 Hektar betreibt.
Die nächsten
Schritte sind nun die Anpassung des Bebauungs- und des Flächennutzungsplanes
sowie die Zustimmung des Regionalverbandes. Neben dieser Anpassung der
Bauleitplanung ist die wasserrechtliche Genehmigung entscheidend. Hierfür wird
aktuell der notwendige Umweltbericht auf Basis der erfolgten Kartierungen erstellt.
Die Betreiber
hoffen auf die Genehmigung bis Ende des Jahres und eine Inbetriebnahme der
Anlage im Frühjahr 2024.
Da die Anlage
in Durmersheim mit ihren 12 MWp die weitaus größte ihrer Art in Deutschland
sein wird, haben die Betreiber dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz,
nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) und dem Bundesamt für
Naturschutz (BfN) zugesichert, dass sie die PV-Anlage auch zu Forschungszwecken
zur Verfügung stellen werden.
"Wir als
Betreiber können nicht auf die Politik warten. Die Zeitenwende hat uns dazu
bewegt, den Bau auch der kleineren Anlagen voranzutreiben und das Projekt zu
starten, auch wenn es wirtschaftlich grenzwertig ist", so Hartmut Oesten.
Bürgermeister
Klaus Eckert ist stolz, dass die Betreiber auf der Gemarkung Durmersheim weit
über 15 Million Euro in erneuerbare Energien investieren werden.
Alle Beteiligten sind sich einig, dass sie weiter für eine 30%-Nutzung der Seeoberfläche kämpfen werden. Es muss eine Energiewende kommen, in Durmersheim ist das Potenzial dafür gegeben und das darf nicht ungenutzt bleiben.