Die Asiatische Tigermücke hat seit 2022 auch die Gemeinde Durmersheim erreicht. Insgesamt wurden 576 ausgewiesene Tigermücken und 8271 Tigermücken-Eier entdeckt. Sie ist nicht nur ein aggressiver Lästling, sie kann, im Gegensatz zur heimischen Schnake, tropische Krankheitserreger übertragen, u. a. das mit hohem Fieber, Muskel- und Gelenkschmerzen einhergehende Chikungunyavirus sowie Dengue-, Zika- und das Westnil-Virus.
Daher geht die Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage e. V. (KABS) für die Gemeinde gegen die Asiatische Tigermücke vor, um die Lebensqualität in Durmersheim aufrecht zu erhalten und die Gefahr einer Übertragung von Krankheitsviren zu reduzieren.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der KABS versuchten 2022 und versuchen auch in diesem Jahr das genaue Ausmaß der Verbreitung über Fallen zu identifizieren und gezielte Bekämpfungsmaßnahmen an den Hotspots mit einem biologischen Wirkstoff durchzuführen. Die Fallen wurden und werden an verschiedenen Standorten aufgestellt oder aufgehängt.
Die im Vergleich zu heimischen Stechmücken relativ kleine Tigermücke ist tagaktiv, stechfreudig und an ihrem charakteristischen schwarz-weißen Muster sowie an einer markanten, weiß-silbrigen Linie, die vom Kopf zum Rücken verläuft, erkennbar (Foto). Sie verbreitet sich durch den globalen Reise- und Handelsverkehr bereits seit Jahrzehnten weltweit und trifft mittlerweile auch bei uns durch mildere Temperaturen auf einen geeigneten Lebensraum.
Im Fokus der Bekämpfung stehen die Brutstätten der Tigermücke. Diese sind z. B. Wasseransammlungen in Blumentopfuntersetzern, Vogeltränken, Dachrinnen oder offene Regentonnen. Bürgerinnen und Bürger können hier bereits präventiv einer Ansiedlung entgegenwirken, indem sie zu Beginn des Frühjahrs ihren Garten, Balkon oder Fensterbretter im Außenbereich auf mögliche Brutstätten überprüfen und über den Sommer Wasseransammlungen möglichst vermeiden. Können Brutstätten jedoch nicht beseitigt werden, wie z. B. Hofgullys, oder werden Wasseransammlungen im Sommer benötigt, z. B. zum Gießen der Pflanzen im Garten, ist eine regelmäßige biologische Behandlung der Brutstätten notwendig. Hierzu wird auf einen Wirkstoff zurückgegriffen, der aus dem Bakterium Bacillus thuringiensis israelensis (B.t.i.) gewonnen wird und gezielt Stechmückenlarven abtötet. Es handelt sich um den gleichen Wirkstoff wie zur Schnakenbekämpfung. Der Wirkstoff tötet lediglich Mückenlarven ab, ist jedoch für andere Insektengruppen wie z. B. Bienen als auch für Haustiere, Igel, Vögel und den Menschen völlig unbedenklich.
Die KABS e.V. führt die Bekämpfung 2023 in Zusammenarbeit
mit dem Gesundheitsamt und der Gemeindeverwaltung im Zeitraum von Mitte/Ende
April bis Ende September durch. Die Brutstätten sind dabei nicht leicht zu
identifizieren, da die Tigermücke auch kleinste wassergefüllte Hohlräume nutzt.
Ziel ist es, alle vorhandenen Brutstätten zu erkennen und zu bekämpfen.
Potenzielle Brutstätten vollumfänglich zu erkennen ist für
ungeschulte Personen nicht ohne weiteres leistbar. Daher ist es wichtig, dass die Behandlung von Brutstätten im
festgelegten Bekämpfungsgebiet auch auf Privatgrundstücken durch geschulte
Mitarbeiter der KABS e.V. durchgeführt wird.
Grundstückseigentümer, deren Liegenschaft sich in einem Verbreitungsgebiet der Tigermücke befindet, werden im Vorfeld über die bevorstehenden Bekämpfungsmaßnahmen informiert. Für den Einsatz der KABS e.V. entstehen den Betroffenen keine Kosten! Eine Begehung vor Ort durch Mitarbeitende der KABS e.V. dauert in der Regel nicht länger als 10 - 15 Minuten. Die Gemeinde Durmersheim bittet deshalb alle Anwohnerinnen und Anwohner um Mithilfe. Denn nur so kann die KABS e.V. die Asiatische Tigermücke erfolgreich bekämpft und eine weitere Ausbreitung verhindert werden. Um weitere mögliche Verbreitungsgebiete der Tigermücke frühzeitig zu erkennen, sind Tigermücken-Verdachtsmeldungen aus der Bevölkerung sehr hilfreich! Vor allem Fotos der Stechmücke, gerne aus verschiedenen Perspektiven, helfen bei der Einschätzung, ob es sich um eine Asiatische Tigermücke handelt.
Für Fragen oder die Meldung einer Sichtung wenden Sie sich gerne an tigermuecke@kabsev.de.
Falls Sie Interesse haben, die Bekämpfungsaktion durch
aktive Mitarbeit im Zeitumfang von 25 - 70 Stunden pro Monat zu unterstützen,
melden Sie sich bitte bei Herrn Artur Jöst, artur.joest@kabs-gfs.de, Tel. 06232/990950. Bevor Sie die Tätigkeit aufnehmen, erhalten Sie eine kostenlose
Schulung bei der KABS e.V. in Speyer. Eine Anstellung erfolgt als geringfügige
Beschäftigung (Minijob oder kurzfristige Beschäftigung) mit einem Stundenlohn
von 14 €.
