Befragungen im Wohngebiet Tiefgestade I zu einer Erweiterung des bestehenden Nahwärmenetzes
Durmersheim erhält vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz eine Zuwendung von 77.285 Euro für die kommunalen Wärmeplanung im Ort. Das teilt die Gemeindeverwaltung in einer Mitteilung mit. Damit ist ein entsprechender Antrag der Gemeinde von Anfang November 2023 erfolgreich gewesen. "Nachdem wir vor wenigen Tagen grünes Licht vom Landratsamt für die schwimmende Solaranlage auf dem Stürmlinger See erhalten haben, ist das nun die zweite gute Nachricht in dieser Woche auf dem Weg Durmersheims zum Leuchtturm der Energiewende in der Region zu werden", freut sich Bürgermeister Klaus Eckert.
Der Gemeinderat
hatte in seiner Sitzung am 24. Oktober 2023 einstimmig die Erstellung einer
freiwilligen kommunalen Wärmeplanung beschlossen und die Verwaltung ermächtigt,
einen entsprechenden Förderantrag zu stellen. Die Erstellung einer sog.
freiwilligen kommunalen Wärmeplanung für Kommunen unter 20.000 Einwohnern wird
vom Bund mit 90 Prozent der förderfähigen Kosten gefördert. Der Anteil der Gemeinde
beträgt demnach ca. 8.000 Euro.
Durmersheim hat in
den Wohngebieten im Tiefgestade II und III im Ortsteil Würmersheim bereits ein
Nahwärmenetz, das durch eine am Schulzentrum Wilhelm-Hausenstein-Gymnasium
befindliche Heizzentrale mit Nahwärme versorgt wird.
"Für die
Förderzusage des Bundes sind wir sehr dankbar. Damit wird die engagierte
Klimaschutzarbeit der Kommune anerkannt", so Bürgermeister Klaus Eckert. "Die
Förderung ermöglicht es uns, konkrete Maßnahmen zur Wärmewende zu erarbeiten
und umzusetzen". Durch energetische Sanierungsmaßnahmen können Energiekosten
erheblich gesenkt werden, der Wert der Immobilien steigen und die Wohnqualität
verbessert werden. Er dankt in dem Zusammenhang auch der Energieagentur
Mittelbaden für deren Unterstützung bei der Erarbeitung des Förderantrags und
dem Ausbau der Nahwärme im Ort.
"Die kommunale
Wärmeplanung hat zum Ziel, Strategien für eine klimaneutrale Wärmeversorgung zu
entwickeln und umzusetzen. Sie ist letztendlich der Schlüssel um unsere
Abhängigkeiten von fossilen Brennstoffen zu überwinden und eine zukunftsfeste,
bezahlbare Wärmeversorgung sicherzustellen. Als Beratungsstelle der kommunalen
Wärmeplanung begleiten wir Durmersheim sehr gerne auf diesem Weg und freuen uns
auf die anstehenden Aufgaben." führt Fabienne Körner, Geschäftsführerin der
Energieagentur Mittelbaden aus.
"Immer mehr
Menschen machen sich Gedanken, wie sie die Wärmeversorgung in der Zukunft in
ihren Häusern sicherstellen wollen. Neben dem Wunsch nach mehr Klimaschutz ist
gerade auch die Frage der Bezahlbarkeit eine zentrale Frage für unsere
Bürgerinnen und Bürger. Der kommunale Wärmeplanung ermöglicht uns nun,
zukünftige Wärmebedarfe zu ermitteln und neue Wärmenetzte zu identifizieren",
so Bürgermeister Eckert zur Begründung des Förderantrags.
Ein kommunaler
Wärmeplan besteht aus vier Elementen. Zunächst erfolgt eine Bestandsanalyse,
der sich eine Potenzialanalyse anschließt. In einem dritten Schritt sollen dann
konkrete Eignungsgebiete für Wärmenetze ermittelt werden. Als letztes Element soll
ein Umsetzungszeitplan mit ausgearbeiteten Maßnahmen, Umsetzungsprioritäten und
Zeitplan für die nächsten Jahre erstellt werden.
Im Rahmen der
nationalen Klimaschutzstrategie spielt die kommunale Wärmeplanung eine zentrale
Rolle. Ziel ist es, durch den Einsatz erneuerbarer Energien und moderner
Technologien die Energieeffizienz zu steigern und die CO2-Emissionen
signifikant zu reduzieren.
Gemeinsam mit der
Energieagentur Mittelbaden wird die Gemeinde nun zügig die Vergabe für die
Erstellung des kommunalen Wärmeplans angehen. Der Zuwendungsbescheid gilt vom
01. Juni 2024 bis zum 31. Mai 2025.
Parallel dazu
fanden in den vergangenen Monaten bereits Befragungen der Grundstückseigentümer
und Bewohner im Wohngebiet Tiefgestade I durch die Energieagentur Mittelbaden
statt. In diesen wurde das Interesse an einem Anschluss an das bestehende
Nahwärmenetz abgefragt. 26 Prozent der Teilgenommenen haben Heizungen älter als
20 Jahre verbaut, knapp die Hälfte der Teilnehmenden ihr Interesse an Nahwärme
bekundet. Die Ergebnisse sollen in die weiteren Planungen des Durmersheimer
Nahwärmenetzes miteinfließen.